Stress und chronische Überforderung sind inzwischen das Lebensgefühl für viele Menschen. Aber auch wir als Therapeutinnen und Therapeuten, die wir mit traumatisierten und stark gestressten Menschen arbeiten, müssen hier achtsam sein. Wir sollten darauf achten, dass wir nicht in das innere System unserer Klienten gezogen werden. Der Stress unserer Klientinnen sollte nicht auf uns überspringen.
Da unsere Nervensysteme darauf ausgelegt sind, sich zu verbinden (siehe auch Co-Regulation), ist es fast automatisch so, dass wir den Stress unserer Klienten – den alten, traumatischen Stress und neuen, aktuellen Stress – in uns spüren und er unser System mitbelastet.
Bei unseren Klienten sind Stress und Überforderung häufige Probleme, die zu Burnout und anderen gesundheitlichen Problemen führen können.
Es ist wichtig zu verstehen, dass Stress und Überforderung subjektive Gefühle sind, die entstehen, wenn man eine Situation als potenziell stressauslösend bewertet und das Gefühl hat, nicht über genügend Ressourcen für deren Bewältigung zu verfügen.
Um nicht vom Stress unserer Klientinnen belastet zu werden, ist es wichtig, Strategien dafür zu entwickeln, dass wir während der psychotherapeutischen Sitzungen gut reguliert sind und bei uns bleiben können. Auch das Entwickeln von Strategien für unseren Alltag kann uns helfen, in einem ausgeglichenen Zustand zu bleiben.
Wichtig ist außerdem, dass wir den Stress unserer Klienten nicht nur auf deren Vergangenheit zurückführen, sondern mit ihnen auch ihre aktuelle Situation reflektieren und ihnen Wissen und Möglichkeiten an die Hand geben, einen anderen Umgang mit Stressoren zu finden. Unter anderem ihre Handy-Nutzung und den Konsum von Social Media sollten wir dabei gemeinsam anschauen.
Es gibt eine Reihe von Strategien und Techniken, die uns helfen können, Stress und Überforderung zu reduzieren. Dazu gehören das Schaffen von Übergängen, das Einplanen von echten Regenerationszeiten, Atemtechniken, Perspektivwechsel, Brain Dump und Strukturieren, sich Co-regulieren zu lassen sowie maßvolle körperliche Anstrengung.
Danke für das Video und die Reminder. Das waren mindestens sechs Tipps in knapp 10 Minuten, Chapeau.
Gerade das „den Rücken spüren“ ist für mich immer wieder ein wichtiger Anker. Mein Satz dazu lautet “ Stühle haben Lehnen“ – tatsächlich eine wichtige Erkenntnis im Rahmen einer Lehr-Supervision.es gibt einen Grund, weshalb da eine Lehne da , ich darf mich anlehnen, ich kann mich zurücklehnen. Das hilft mir in vielen Situationen und ( manchmal hitzigen) Besprechungen.
eine gute Woche wünsche ich Dir!