Welche Themen sind für eine erfolgreiche Therapie wichtig

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Welche Themen sind für eine erfolgreiche Therapie wichtig

Hallo, herzlich willkommen zu deiner Serie für Therapeuten und andere professionell Interessierte an der Arbeit mit Trauma. Heute geht es mir darum, Dir einen Überblick über die Schritte zu verschaffen, die sich in meiner Arbeit als wichtig für die Klienten und den therapeutischen Prozess zu mehr Lebendigkeit und Leben allgemein erwiesen hat. Diese Schritte durchlaufe ich auch in meiner Ausbildung und in meinem Onlinekurs für Therapeuten. Falls Du daran interessiert bist, kannst Du Dich gerne dafür eintragen.

Was am wichtigsten ist und worüber wir bereits gesprochen haben, ist die Beziehungsherstellung. Das ist die Grundlage von allem: ohne Beziehung keine Sicherheit und keine Arbeit. Solange ich Angst habe, kann ich mich kaum auf mich selbst konzentrieren, geschweige denn auf Selbstreflexion.

Sehr wichtig ist außerdem die Koregulation, also dass ich merke und spüre, was mit meinem Klienten los ist und ich ihn immer wieder ein wenig nach oben oder nach unten regulieren kann, mit ihm also so verbunden bin, dass ich ihn beruhigen kann.

Ein weiterer Punkt ist, neue Erfahrungen zu machen. Nur Erfahrung bringt wirkliche Veränderung, die Integration von sich selbst, das Zusammenbringen aller Fragmente.

Wichtig ist zudem, Grenzen wieder zu etablieren, weil jede Art von Traumatisierung ein Bruch der persönlichen Grenzen ist, ein invasives Erlebnis. Meist sind dadurch die persönlichen Grenzen, das Gefühl vom eigenen Raum gebrochen. In ganz frühen Entwicklungstraumata erleben Menschen eine völlige Begrenzung und Entgrenzung gleichzeitig.

Ein weiterer Punkt ist, den Körper wieder zu spüren, zu lehren, wieder in diesem Körper zu landen und dass heute keine Gefahr mehr besteht, weil viele mit traumatischem Hintergrund den Körper als Gefahrenquelle empfinden und sich deshalb völlig davon abschneiden. Es geht natürlich auch darum, Bedürfnisse zu fühlen und zu äußern, sagen zu können, was man braucht, und das, was man bekommt, auch annehmen zu können. Sich füllen können, um wieder das Gefühl zu haben, im Leben satt zu werden, ist der weitaus schwierigere Teil dieses Prozesses.

Selbstverständlich geht es auch darum, Emotionen regulieren zu können. Emotionen werden auf einer bestimmten Ebene oft überbewertet. Einerseits möchte ich natürlich, dass Menschen wieder Gefühle haben und diese ausdrücken können, andererseits möchte ich nicht, dass sie darin untergehen. Gerade bei der Arbeit mit Schocktrauma ist es sehr wichtig, zu beachten, dass die mit dem Trauma verbundenen Emotionen den Rahmen sofort sprengen.

Dann geht es im Laufe des Prozesses natürlich darum, dass, wenn Du die Selbstregulation mit Deinem Klienten erhöhst, sich seine Dissoziation verringert. Deshalb ist Selbstregulation der Rahmen der therapeutischen Arbeit schlechthin. Es ist das A und O unserer Arbeit, die Selbstregulation zu erhöhen. Dazu gehört auch, Freude zu lernen, also nicht nur in dem herumzuwühlen, was war, sondern zu lernen, Freude zu spüren und in sich halten zu können. Freude weitet das Window of Tolerance.

Das sind einige der wichtigen Schritte, die ich herausgefunden habe und deren Bewältigung für jeden Klienten essentiell ist, um Veränderung zu erleben, und die wir begleiten und initiieren können, damit unsere Klienten wirklich das bekommen, weshalb sie in die Therapie gekommen sind, nämlich die Unterstützung und das Handwerkszeug für sich selbst, damit das Leben sich ändert. Das Leben ändert sich nur, wenn diese tiefgreifenden Muster sich ändern und ich viel regulierter in mein Leben gehen kann. Wenn ich mich nicht regulieren kann, muss ich all das immer vom Kopf aus machen. Das überfordert mich und klappt nur manchmal. Es geht also darum, die Regulationsfähigkeit und die Weite des Window of Tolerance zu haben und immer weiter expandieren zu können. Dann muss ich viel weniger top down regulieren, sondern der Organismus kann sich selbst regulieren und bleibt in einem Zustand, der Freude am Leben zulässt.

Ich hoffe, das hat Dir geholfen, ich möchte gerne noch einen Teil hier hinterherschicken, in dem es um Dich als Therapeut oder Therapeutin geht, und wir sehen uns dann bald im letzten Teil. Tschüs, Dami.

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